Generationenkapital: So wenig nachhaltig ist der geplante Staatsfonds wirklich
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(ots) - Greenpeace-Analyse zeigt: Fonds droht Milliarden in Unternehmen zu investieren, die Menschenrechte verletzen und Umwelt zerstören
Hamburg, 14. 10. 2024 - Der von der Bundesregierung geplante Staatsfonds zur Stabilisierung der Rente könnte Milliarden Euro in umweltschädliche Unternehmen investieren, zeigt eine neue Greenpeace-Analyse. Denn die Nachhaltigkeitsstrategie des Staatsfonds KENFO (Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung), die nach derzeitiger Planung als Blaupause für das Generationenkapital dienen soll, weist der Analyse zufolge erhebliche Lücken auf. Investitionen in Unternehmen, die Umwelt und Klima schaden und Menschenrechte verletzen, werden nicht eindeutig ausgeschlossen. "Das Generationenkapital braucht stärkere Nachhaltigkeitsregeln, damit nicht Milliarden in umweltzerstörende Unternehmen investiert werden, von denen selbst die private Finanzindustrie die Finger lässt," sagt Mauricio Vargas, Finanzexperte von Greenpeace. "Es darf nicht passieren, dass Menschen, die sich darum bemühen, im Alltag das Klima und die Umwelt zu schützen, über ihre Rente etwa an der Zerstörung von Ökosystemen wie dem Amazonas beteiligt werden."
Bereits am kommenden Freitag will der Bundestag das neue Gesetz zur Stabilisierung der Renten verabschieden. Mit dem Aufbau des Generationenkapitals soll mit 200 Milliarden Euro der größte deutsche Staatsfonds entstehen.
Blaupausen-Fonds KENFO investiert in Regenwaldzerstörung
Die Greenpeace-Analyse "Das Generationenkapital - Renten sichern auf Kosten der Umwelt (https://www.greenpeace.de/publikationen/das-generationenkapital-renten-sichern-auf-kosten-der-umwelt)" untersucht die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie im KENFO-Portfolio. Das Ergebnis zeigt eine erschütternde Höhe an aus Nachhaltigkeitssicht kritischen Investitionen. KENFO investiert 1,3 Milliarden Euro (entspricht 5,5 Prozent des Portfolios) in Unternehmen, die in schwere Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung verwickelt sind. Darunter der brasilianische Rindfleischproduzent und Regenwaldzerstörer JBS und der weltweit größte fossile Energiekonzern SaudiAramco. Für das wesentlich höhere Investitionsvolumen des Generationankapitals würden 5,5 Prozent des Portfolios sogar 11 Milliarden Euro Investitionen in schädliche Unternehmen bedeuten.
"Die Bundesregierung droht die Chance zu verspielen, einen Leuchtturm für eine nachhaltig ausgestaltete kapitalgedeckte Altersvorsorge zu entwickeln. Dabei könnte eine solcher wirklich zukunftsfähiger Fonds Signalwirkung für den gesamten Finanzsektor entfalten", so Vargas.
Die aktuelle Greenpeace-Analyse "Das Generationenkapital - Renten sichern auf Kosten der Umwelt": https://bit.ly/studie-generationenkapital
Pressekontakt:
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Mauricio Vargas, Tel. 0151-11765567, mvargas@greenpeace.org, oder Pressesprecherin Eva Schaper, Tel. 0170-2673574, eschaper@greenpeace.org.
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Datum: 14.10.2024 - 07:19 Uhr
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