Kükentötung nicht zeitgemäß
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Kükentötung nicht zeitgemäß
(aid) - "Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen", lautet der wichtigste Kernsatz des Tierschutzgesetzes. Immer noch gibt es hier aber offene Baustellen. Eine der dringendsten ist die Tötung von männlichen Legeküken. Sie können nicht wirtschaftlich gemästet werden, denn durch die einseitige Zucht auf Legeleistung ist das Fleischansatzvermögen schwach. Also werden unglaubliche Mengen Küken gleich nach dem Schlüpfen aussortiert und getötet. Ein Riesenproblem für den Tierschutz, für das Image von Geflügelfleisch und schon einem Durchschnitts-Verbraucher kaum zu vermitteln. Von einem Bio-Kunden, der auch mit dem Anspruch einkauft, ein besonders artgerecht erzeugtes Produkt zu erhalten, gar nicht erst zu reden.
Eine Tagung des Tierzuchtfonds in Frankfurt beschäftigte sich umfänglich mit diesem drängenden Thema. Fazit war, dass die Geschlechtsbestimmung bereits im Ei noch längst nicht praxisreif ist. Die Mast männlicher Legehybriden sei unökonomisch und der Markt für Stubenküken (kleine Hähnchen bis ca. 400 g) nur Nische geblieben. Beklagt wurde, dass das Interesse der Zuchtfirmen an Zweinutzungsgeflügel bisher gering sei. Gleichzeitig gebe es kaum politischen Druck beim Thema Kükentötung. Die Verbraucher jedenfalls erwachen langsam, erst kürzlich berichtete der WDR über das Thema. Dieses Erwachen wird es wohl brauchen, um endlich Bewegung in das bisher schleppende Agieren der Geflügelwirtschaft insgesamt und leider auch der Bioverbände zu bringen.
Dr. Katharina Reuter vom Tierzuchtfonds fordert seit langem, dass die Bio-Anbauverbände sich gemeinsam bewegen und ihren Anspruch an eine besonders tierschutzgerechte Produktion auch an diesem Punkt umsetzen sollen. Der Tierzuchtfonds will daher möglichst bald mit allen Beteiligten eine gemeinsame Position erarbeiten und sich konkret auf einen Zeitplan für den Ausstieg aus der Kükentötung festlegen.
Hierzu braucht man eine wirtschaftliche Alternative, die die Mastkosten und damit die Verbraucherpreise nicht allzu sehr in die Höhe treibt. Versuche mit Zweinutzungsrassen stehen hierbei ganz oben. Sie wären für den ökologischen Landbau auch aus anderen Gründen interessant, denn sie sind in der Regel vitaler und eignen sich besser für die Freilandhaltung.
Britta Klein, www.aid.de
Weitere Informationen: www.tierzuchtfonds.de
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Datum: 29.09.2010 - 15:46 Uhr
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