NABU: Bundesfreiwilligendienst darf kein fauler politischer Kompromiss werden
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Bundesfreiwilligendienst an die Stelle des Zivildienstes treten zu
lassen, führt aus Sicht des NABU in die richtige Richtung. Von einem
Freiwilligendienst, der für Männer und Frauen jeden Alters offen ist,
können gerade in Ehrenamtsorganisationen wie dem NABU
Initialzündungen für die Entwicklung des bürgerschaftlichen
Engagements ausgehen.
"Ich sehe eine gute Chance dafür, dass Bundesfreiwillige zu
Kristallisationspunkten und Motoren für das Ehrenamt im Natur- und
Umweltschutz werden", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Damit dies
gelingt, müsse ein Gesetz her, dass nicht von der Verständigung auf
den kleinsten gemeinsamen Nenner bestimmt ist und nur eine Kopie des
Jugendfreiwilligendienstgesetzes darstellt, sondern den besonderen
Anforderungen des neuen Freiwilligendienstes gerecht wird.
Das Gesetz müsse beispielsweise bei der verpflichtenden Bildung
berücksichtigen, dass Erwachsene mit Berufs- und Lebenserfahrungen
andere Bildungsanforderungen hätten als Jugendliche. Problematisch
sei auch, dass die Zahl der Bundesfreiwilligendienstplätze eng an die
des Freiwilligen ökologischen und sozialen Jahres (FÖJ und FSJ) der
Bundesländer gekoppelt ist. "Diese Regelung ist ein fauler
politischer Kompromiss. Sie nimmt dem Bundesfreiwilligendienst
jegliche Entwicklungschance, denn die in Folge der
Haushaltssituationen der Bundesländer zukünftig eher negative
Entwicklung von FSJ und FÖJ wird zum Maßstab gemacht", so Tschimpke.
Der NABU fordert die Bundesländer auf, die erhöhte Bundesförderung
der Jugendfreiwilligendienste tatsächlich für den Ausbau der
Freiwilligendienste und nicht zur Haushaltskonsolidierung zu nutzen.
Bereits heute spenden jährlich im NABU mehr als 30.000 Menschen in
rund 2.000 Naturschutzgruppen 3,3 Millionen Stunden ihrer Freizeit
der guten Sache. "Aus dem Freiwilligenbericht des
Bundesfamilienministeriums und der großen Nachfrage nach Plätzen des
FÖJ wissen wir, dass das Interesse der Bürgerinnen und Bürger im
Natur- und Umweltschutz mitzumachen sehr groß ist", so Tschimpke.
Dies gelte besonders für die kommenden Jahre, wenn 2011 durch den
Wegfall des Wehr- und Zivildienstes und 2012 durch die gleichzeitige
Entlassung zweier Jahrgänge aus der Schule auf Grund des
Schnelläufer-Abiturs nicht genügend Ausbildungs- und Studienplätze
zum Herbst zur Verfügung stehen werden. Für diese jungen Menschen,
kann der Bundesfreiwilligendienst aus NABU-Sicht eine interessante
Überbrückungsperspektive sein.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de und
www.freiwillige-im-naturschutz.de
Originaltext vom NABU
Pressekontakt:
Ralf Schulte, Verbandsentwicklung und Ehrenamtsförderung. Tel: 0173
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Datum: 15.12.2010 - 14:20 Uhr
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