Westfalenpost: Kommentar / Weihnachtsbaum-Anbau im rot-grünen Visier / Den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen
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besetzt und wird von sogenannten Naturschützern als Kampfterminus
gern immer wieder aus der Jutetasche gezückt. Auch der Begriff der
"Weihnachtsbäume" klingt nach der Berichterstattung über Giftspritzen
und Überdüngung nicht mehr so himmlisch. Da überrascht es nicht, dass
Rot-Grün in Düsseldorf in vermeintlicher Kenntnis der Stimmung eben
diese im Lande nutzen möchte, um per Gesetz den Anbau von
Weihnachtsbäumen im Wald zu verhindern. Der Einfalt im Forst ein Ende
zu setzen, hört sich gut an. Mit Nachhaltigkeit haben die
Weihnachtsbaum-Plantagen wenig zu tun. Die Reglementierungswut der
Regierung geht in diesem Fall aber zu weit. Zuvor hätte man durchaus
mit den Produzenten ernsthaft reden können. Natürlich soll der Staat
seine Bürger schützen, wie eben beim Rauchverbot, aber er soll nicht
gängeln. Es besteht durchaus die latente Gefahr, dass
Interessengruppen die Tendenz zur Reglementierung für sich nutzen.
Eine ökologische Partei wie die Grünen ist zumindest verdächtig.
Jahrzehntelang haben Politiker parteiübergreifend davon geredet, die
Bürokratie im Lande zu vereinfachen, die unüberschaubare Fülle von
Gesetzen und Verordnungen zu reduzieren. Genau das Gegenteil ist
leider der Fall. Ist es vielleicht möglich, dass man vor lauter
(Problem-)Bäumen keine für beide Seiten zumutbare Lösung sieht? Dem
Paragrafenwald würde sie gut tun. Die Weihnachtsbaumerzeuger im
Sauerland jedenfalls haben verstanden. Sie sind zum Dialog bereit und
wollen auf zu intensives Spritzen verzichten. Wer jetzt mit dem
Argument kommt, dass der mythisch umrankte deutsche Wald allen
gehört, hat nur zum Teil Recht. Es gibt Waldbauern, die haben dafür
gezahlt. Umweltminister Johannes Remmel sollte seinen Blick auf
andere Felder richten. Damit würde er sich und seiner Partei einen
Dienst erweisen.
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Datum: 09.02.2012 - 19:25 Uhr
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Innenpolitik
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