Westdeutsche Zeitung: Geldsorgen als Wahlkampfthema Ein Kommentar von Horst Kuhnes

Westdeutsche Zeitung: Geldsorgen als Wahlkampfthema
Ein Kommentar von Horst Kuhnes

ID: 599856
(ots) - Die allermeisten Städte und Gemeinden in
Deutschland haben Schulden. Sehr viele Schulden sogar. Und bundesweit
am tiefsten in der Kreide stehen die Kommunen in Nordrhein-Westfalen.
Das weiß man nicht erst seit heute, sondern bereits seit Jahren.

Wenn jetzt vor allem die SPD-Oberbürgermeister im besonders
notleidenden Ruhrgebiet den Schulden-Notstand ausrufen und von den
milliardenschweren Transferleistungen für den Osten einen Teil
abhaben wollen, dann kann das letztlich nicht überraschen. Denn der
Zeitpunkt für den Notruf ist in gleich mehrfacher Hinsicht gut
gewählt: Er folgt relativ schnell auf eine erst Ende Februar bekannt
gewordene Studie des Bundesinnenministeriums über den Stand des
Aufbaus Ost - die den Nutzen einer Fortführung des Solidarpaktes
bereits teilweise in Frage gestellt hatte.

Zudem kommt das Thema den Wahlkämpfern in den jeweiligen
NRW-Städten gelegen: Sie können erneut auf ihre Probleme aufmerksam
machen und die künftige Landesregierung unter Druck setzen, im
Bundesrat eine entsprechende Initiative zur Abschaffung des
Solidarpaktes bereits vor 2019 zu starten.

Und auch SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft dürfte das Thema
nicht unangenehm sein: Sie kann sich problemlos
öffentlichkeitswirksam auf die Seite der Kommunen schlagen. "Jetzt
ist der Westen dran", lässt sich leicht fordern, wenn man die
Amtsgeschäfte als Ministerpräsidentin nur noch kommissarisch führt
und konkretes politisches Handeln auf einen späteren Zeitpunkt
verschieben kann. Denn auch Hannelore Kraft weiß, dass der letztlich
vom Grundgesetz garantierte Solidarpakt bis 2019 politisch kaum zu
kippen ist.

Dennoch haben die NRW-Kommunen grundsätzlich Recht: Eine Reform
des Solidarpaktes ist notwendig. Nicht jede Stadt im Westen kann noch
geben - und nicht jede Region im Osten muss noch nehmen. Nicht mehr


die Himmelsrichtung muss künftig das Kriterium für
Ausgleichszahlungen sein, sondern der tatsächliche Bedarf. Und diese
Reform sollte noch vor 2019 erfolgen. Denn weitere sieben Jahre
Solidarpakt widersprächen dessen ursprünglichem Sinn: Die marode
Ost-Infrastruktur sollte auf West-Niveau gebracht werden - und nicht
die West-Infrastruktur auf DDR-Niveau.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Rentenreform Rheinische Post: Solidarpakt West
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 20.03.2012 - 20:28 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 599856
Anzahl Zeichen: 2717

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Düsseldorf



Kategorie:

Politik & Gesellschaft



Diese Pressemitteilung wurde bisher 207 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Westdeutsche Zeitung: Geldsorgen als Wahlkampfthema
Ein Kommentar von Horst Kuhnes
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westdeutsche Zeitung (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Kommentar: Die USA sind verloren / zu Trump und den Folgen ...

Von Lothar Leuschen Die Ereignisse überschlagen sich. Nur wenige Stunden, nachdem die USA angekündigt hat, die Unterstützung der Ukraine im Verteidigungskampf gegen Russland abzubrechen, kommt ebenso aufgeschreckt wie unausgegoren aus der Union i ...

WZ-Kommentar zu: Lars Klingbeil ist neuer SPD-Fraktionschef ...

Der, auf den es ankommt Von Lothar Leuschen Normalerweise wäre es eine Randnotiz, dass Lars Klingbeil am Mittwoch im Otto-Wels-Saal des Reichstagsgebäudes zum neuen Vorsitzenden der SPD-Fraktion gewählt worden ist. Aber in diesen Tagen ist nicht ...

Alle Meldungen von Westdeutsche Zeitung


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z