Weser-Kurier: Kommentar zum Thema Hartz-IV-Sanktionen

Weser-Kurier: Kommentar zum Thema Hartz-IV-Sanktionen

ID: 614560
(ots) - Wer Hartz-IV-Sanktionen thematisiert, kann sich im
Grunde nur in die Nesseln setzen. Das gilt insbesondere für alle, die
nicht von Hartz IV leben müssen. Sie haben leicht reden, gewiss, und
betreten vermintes Gelände, so oder so. Selbst wenn sie laut darüber
nachdenken, welche Aussagekraft die präsentierte Statistik überhaupt
haben kann. Die Zahl der Sanktionen ist angestiegen. Warum, das weiß
keiner wirklich ganz genau. Außer der Boulevardpresse, die Fakten und
Schlagzeilen schafft, von "Sauerei" und "tricksen" schreibt - ein
Schlag gegen die Solidargemeinschaft, die sich diese Nation leistet
und leisten will. Noch. Man braucht nicht viel Fantasie, um
nachzuvollziehen, dass Hartz-IV-Sätze beileibe nicht so üppig sind,
dass man Abzüge mir nichts, dir nichts in Kauf nehmen könnte. Im
Gegenteil: Man muss wohl vermuten, dass es viele Hartz-IV-Empfänger
gibt, denen offenbar keiner richtig erklärt hat, dass ihren Rechten
auch Pflichten gegenüber stehen. Nicht von ungefähr verstoßen
offenbar auffallend viele junge Menschen gegen die Auflagen, bestimmt
nicht nur aus Faulheit, sondern wohl auch aus reiner Unkenntnis.
Daneben gibt es Menschen, die sich einfach nicht mehr einfinden
können, in diese Gesellschaft mit dem System Hartz IV, mit Regeln und
Ansprüchen, und die alle Sanktionen hinnehmen. Ihnen wird das Geld
gekürzt - bis sie auf der Straße landen. Aber besonders vermint ist
das Gelände, das man beim Thema Hartz IV betritt, wenn man ganz
nüchtern feststellt, dass mehr als 900.000 Verstöße gegen diverse
Auflagen doch erstaunlich viel ist. Und besonders verblüffend ist,
dass ihre Zahl steigt - mit der Zahl der offenen Stellen. Es ist
schwer zu begreifen, warum es zu viel verlangt sein kann, sich bei
der Agentur an- und abzumelden, Termine wahr- und Stellen anzunehmen,
selbst wenn es sich nicht um Traumjobs handelt. Und selbst, wenn es


viele Termine sind, weil viele Jobs angeboten werden. Das
Solidarprinzip in der Arbeitslosen- , und der Kranken-, in der
Pflege- und der Rentenversicherung gehört zu den bedeutendsten
sozialen Errungenschaften dieser Republik: Die Starken finanzieren
die Schwachen mit. Weil sie es können, und weil sie es wollen. Die
Akzeptanz dieses Prinzips bröckelt allerdings seit Jahren - und sie
bröckelt mehr und mehr. Zum Beispiel durch Politiker, die sich die
Stimmen von Besserverdienenden erkaufen. Oder durch "Florida-Helmut".
Zu befürchten ist auch: durch immer mehr Hartz-IV-Verstöße.



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Weser-Kurier
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Datum: 11.04.2012 - 20:45 Uhr
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