Ganz schön feist! Männer-Freundschaften unter Rothirschen dauern nur einen Sommer
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Männer-Freundschaften - zumindest unter Rothirschen. Wohlgenährt,
kräftig, rund und gesund steht die Herrenrunde friedlich zusammen,
während die "Mädels" den Sommer im Hirschkuh-Rudel verleben. Man(n)
geht jeder Rauferei aus dem Weg, denn der Kampf um die Hirschkühe
während der Brunft liegt noch in weiter Ferne. Erst im September
werden aus Freunden im Werben um die Weibchen erbitterte Gegner.
Doch noch herrscht Frieden. Werden Rothirsche nicht gestört, sind
Wiesen und Felder derzeit eine wahre Wohlfühl-Oase für das größte
Säugetier Deutschlands. Jetzt gibt es Nahrung in Hülle und Fülle.
"Deshalb spricht der Jäger auch von der Feistzeit", sagt Dr. Andreas
Kinser, Experte der Deutschen Wildtier Stiftung. "Die Rothirsche
müssen schnell an Gewicht zulegen, um Reserven für die
kräftezehrende Brunft und den bevorstehenden Winter zu sammeln." Ein
Rudel beleibter Feisthirsche beim Äsen zu beobachten, ist ein
beeindruckendes Naturerlebnis. Dabei kursierte in Jägerkreisen in
früheren Zeiten der Vers: "Der Feisthirsch ist das Waldgespenst, dass
Du nur ahnst, doch niemals kennst." In Wirklichkeit suchen sich die
Tiere in der Feistzeit lediglich einen besonders ruhigen Einstand.
In diesen Monaten ist das Geweih der Rothirsche noch mit einer
bastartigen, weichen Haut überzogen. "Darunter wächst in
Rekordgeschwindigkeit Knochenmasse zu einem neuen Geweih heran",
erläutert Kinser. "Es wird nicht mehr lange dauern, dann beginnen die
älteren Hirsche als erste diese Basthaut abzustreifen", erklärt er.
Sie reiben ihr Geweih an Zweigen und Büschen, bis die weiße Pracht
zum Vorschein kommt. Die Pflanzensäfte färben das Geweih und es nimmt
sehr schnell braune Farbtöne an.
Im August lösen sich die Hirschrudel langsam auf, denn mit einem
rasant steigenden Testosteronspiegel ist das Ende der
Männer-Freundschaften gekommen. Es kommt zum Kräftemessen unter den
Rothirschen im Kampf um die Position des Platzhirsches. Denn der
Platzhirsch ist es, der das Rudel Hirschkühe beschlagen wird und
seine Gene an die nächste Generation weiter geben darf.
Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, Billbrookdeich 216, 22113 Hamburg,
Telefon 040 73339-1874, Fax 040 7330278,
E.Goris@DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de
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Datum: 18.07.2012 - 10:21 Uhr
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