Weser-Kurier: Kommentar zur Politik der Ratingagenturen

Weser-Kurier: Kommentar zur Politik der Ratingagenturen

ID: 687832
(ots) - Sie haben es wieder getan: Moody's hat nach der
Bundesrepublik auch den wirtschaftlich stärksten Bundesländern die
gelbe Karte gezeigt. Die Politik ist empört. Man darf an dieser
Stelle vielleicht mal daran erinnern, dass es die Politik selbst war,
die mit Gesetzen und Verordnungen versucht hat, die Ratingagenturen
zu Hilfsheriffs der Finanzaufsicht zu machen - in Deutschland
übrigens eine rot-grüne Regierung, unter begeisterter Zustimmung der
gelb-schwarzen Opposition. Die Dinge haben dann eine ganz eigene
Dynamik entwickelt. Die Ratingagenturen machen Politik und treiben
die Politiker vor sich her. Dass die Akteure das dementieren, ist
selbstverständlich, aber auch die Politik hat lange stillgehalten.
Jetzt verweist nicht mehr nur der Chefanalyst der Bremer Landesbank,
der lange ein einsamer Rufer in der Wüste war, auf die politische
Agenda der Agenturen. Selbst EU-Justizkommissarin Viviane Reding,
stellte fest, dass sich die großen Drei aus Übersee immer dann
besonders auf Europa einschießen, wenn sich die Haushaltslage in den
USA verschlechtert. Mal prescht Fitch vor, mal Moody's oder Standard
& Poor's. Das sieht um so mehr nach Kampagne aus, wenn man weiß, dass
sich die Eigentümer, große US-Hegdefonds, oft gleich bei mehreren
Agenturen eingekauft haben. Deren Bewertungen sind völlig
intransparent. Warum etwa die hoch verschuldeten Staaten Japan und
USA so viel besser wegkommen als Europa, lässt sich nur durch eine
von Interessen geleitete Wahrnehmung erklären. Aber selbst wenn die
Kassandras von der Wall Street schwiegen, wäre Europa nicht gerettet.
Der Brief der 17 Ökonomen, darunter die Wirtschaftsweisen Peter
Bofinger und Lars Feld, versucht mit dramatischen Worten, Bewegung in
das unendliche Klein-Klein zwischen Brüssel und den Nationalstaaten
zu bringen. Ein bisschen Europa geht nicht mehr. Wenn man sich nicht


endlich entschließt, die Altlasten gemeinsam zu tragen, wird die
"Schwelle zur Katastrophe" überschritten. Die europäische Idee könnte
man dann gleich auf Ramsch-Status einstufen.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Telefonkonferenz der MorphoSys AG am 02. August 2012 zu den Ergebnissen des 2. Quartals 2012 Börsen-Zeitung: Falsch geplant, Kommentar zu Daimler von Gerhard Bläske
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 25.07.2012 - 20:44 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 687832
Anzahl Zeichen: 2421

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Bremen



Kategorie:

Wirtschaft (allg.)



Diese Pressemitteilung wurde bisher 202 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Weser-Kurier: Kommentar zur Politik der Ratingagenturen"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Weser-Kurier (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Gabriel spricht sich für EU-Beitritt von Kanada aus ...

Der frühere Außenminister und jetzige Vorsitzende der Atlantik-Brücke, Sigmar Gabriel, hat sich dafür ausgesprochen, Kanada in die Europäische Union einzubinden. "Ich würde den Kanadiern anbieten, Mitglied der Europäischen Union zu werden ...

Alle Meldungen von Weser-Kurier


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z