Neue OZ: Kommentar zu Frauenquote
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Es kann nicht schaden, wenn der Bundesrat auf eine Frauenquote in
Aufsichtsräten großer Unternehmen dringt - schließlich ist
Gleichberechtigung auf vielen Führungsetagen immer noch ein
Fremdwort. Viel nutzen wird der Vorstoß freilich auch nicht. Denn die
große Koalition der Befürworter betreibt vor allem Symbolpolitik.
Das zeigen schon die Details der geforderten Quote. Gelten soll
sie nur für börsennotierte und mitbestimmte Unternehmen. Und was ist
mit dem Rest der Wirtschaft? Müssen nicht auch hier die
Karrierechancen von Frauen verbessert werden? Sind Mitarbeiterinnen
in kleinen Betrieben weniger wert als in großen?
Fragen über Fragen, die eines belegen: Eine Quote ist und bleibt
eine Krücke. Mehr Erfolg verspricht eine zielgerichtete Förderung von
Frauen, vor allem in den zukunftsträchtigen mathematischen und
technischen Berufen. Und noch wichtiger bleibt es, gesellschaftliche
Rahmenbedingungen zu verändern. Beruf und Familie müssen wie
selbstverständlich miteinander vereinbar sein.
Von solchen Verhältnissen ist Deutschland aber weit entfernt, wie
die immer noch zuhauf fehlenden Kita-Plätze zeigen. Kurzum: Nicht
Quoten, sondern konkrete Projekte sind das Gebot der Stunde. Davon
würden Hunderttausende von Frauen (und Männern) profitieren und nicht
nur einige Hundert. Solche Veränderungen sind freilich deutlich
schwieriger als die kleine Lösung, die jetzt für so viel Aufregung
sorgt.
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Datum: 21.09.2012 - 22:00 Uhr
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