Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Energiewende:

Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Energiewende:

ID: 830157
(ots) - Erst der Schock, dann die Euphorie und
schließlich das Ankommen in der Wirklichkeit. Sowohl in der
Bevölkerung als auch bei vielen Politikern löste die Atomkatastrophe
in Japan vor zwei Jahren hierzulande eine Kehrtwende beim
Energiethema aus. Atomkraft? Nein, danke! Das seit Mitte der 70er
Jahre bekannte Motto der Anti-Atomkraft-Bewegung war plötzlich en
vogue. Der Konsens über den Ausstieg ging quer durch alle Parteien.
Fast hätte man das Logo mit der lachend-roten Sonne auf gelbem
Hintergrund im Bundestag aufhängen können. Doch der Jubel über die
entdeckte Gemeinsamkeit hatte augenscheinlich auch die Sicht auf die
Realitäten vernebelt. Atommeiler wurden trotz gerade erteilter
Verlängerung der Laufzeiten stillgelegt, dem Ausbau alternativer
Energien vollste Unterstützung zugesagt. Inzwischen ist längst klar,
dass statt des angestrebten Gemeinschaftswerks eine Flotte von
unterschiedlichen Interessenvertretern entstanden ist, die völlig
unterschiedliche Ziele verfolgt. Dabei ist noch zu verstehen, dass
die Industrie alles daran setzt, Stromrabatte herauszuschlagen und
Wind- sowie Solarbranche darum kämpfen, die Förderung auf einem
möglichst hohen Niveau zu halten. Doch wenn auch die einzelnen
Ressorts innerhalb der Regierung eine derartige Uneinigkeit über das
Erreichen der Ziele erkennen lassen, wie es Wirtschafts- und
Umweltministerium demonstrieren, dann ist der Unmut in der
Bevölkerung voll und ganz zu verstehen. Das gestrige Spitzentreffen
zwischen Regierung und Verbänden trägt nicht zur Entspannung bei.
Angela Merkel spricht von einem »langen Prozess mit vielen
Einzelschritten«. Es gebe nun eine feste Arbeitsstruktur. Mit den
Ministerpräsidenten solle es halbjährliche Treffen geben, mit
Wirtschaft und Umweltverbänden jährliche Beratungen. Äußerungen, die
deutlich machen, wie schwer und langwierig der Weg zur Energiewende


noch sein wird. Dass er teuer ist, da beißt die Maus keinen Faden ab.
Wer die Rechnung letztlich bezahlt, darüber wird heftig gestritten.
Die Wirtschaft warnt vor zu hohen Belastungen, muss sie aber
vermutlich hinnehmen. Rabatte sollen gekürzt werden, so neue Pläne.
Zudem prüft die EU-Kommission die Rechtmäßigkeit solcher Beihilfen.
Private Haushalte könnten dann ein wenig entlastet werden. Selbst
wenn sich offiziell alle Beteiligten ausdrücklich zur Energiewende
bekennen - unter diesen Vorzeichen darf sich niemand wundern, wenn
der Ruf nach Atomkraft wieder lauter wird. Fukushima hin, Tschernobyl
her. Gerade auch vor dem Hintergrund, dass schon zwei Jahre nach der
Katastrophe in Japan die ersten Dörfer am Rande der Evakuierungszone
im Umkreis von 20 Kilometern wieder für bewohnbar erklärt werden.
Zudem spricht die Weltgesundheitsorganisation nur von einem leicht
erhöhten Krebsrisiko. Na, dann war und ist ja alles nicht so schlimm.
. .



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR
Urteil gegen Silvio Berlusconi
Ausnahmezustand als Normalität
JULIUS MÜLLER-MEININGEN, ROM Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Weltfrauentag:
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 07.03.2013 - 20:30 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 830157
Anzahl Zeichen: 3260

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Bielefeld



Kategorie:

Politik & Gesellschaft



Diese Pressemitteilung wurde bisher 139 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Energiewende:"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westfalen-Blatt (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

NRW: Polizei überwacht afghanischen Sexualtäter ...

Im Kreis Herford (NRW) wird ein afghanischer Sexualstraftäter in Absprache mit dem Landeskriminalamt "engmaschig" von der Polizei überwacht. Der 24-Jährige, der als rückfallgefährdet gilt, hatte nach einer Sexualtat eine Haftstrafe von ...

Merz über Scholz: "Kapitulation des Rechtsstaats" ...

Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz kritisiert Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wegen seiner rechtlichen Bedenken gegen den Fünf-Punkte-Plan der Union zur Kurswende in der Migrationspolitik. "Wenn ich diese Einwände von der Bundesregierung und ...

Alle Meldungen von Westfalen-Blatt


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z