Allg. Zeitung Mainz: Warum studieren? / Kommentar zur Studentenstatistik
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vieles verändert. Eine Hoffnung aber hat sie nicht erfüllt: Durch die
verkürzten Studienzeiten studieren nicht mehr Kinder aus
Nicht-Akademikerfamilien an unseren Universitäten als früher. Warum
auch sollte die neue Studienstruktur Kinder aus bildungsferneren
Schichten stärker ansprechen? Hauptgrund für die Entscheidung für
oder gegen ein Studium ist noch immer dessen Finanzierbarkeit.
Während Mieten und andere Lebenshaltungskosten gerade in den
Uni-Städten teilweise explosionsartig steigen, tut sich beim Bafög
rein gar nichts. Gleichzeitig sind mehr Studieninhalte in einem
kürzeren Zeitraum zu bewältigen. An die Stelle selbst
zusammengestellter Seminarpläne früherer Magister- oder
Diplomstudenten sind festgezurrte Strukturen getreten. Der Druck auf
die Studenten, immer mehr in immer weniger Zeit zu leisten, ist stark
gestiegen. Für Flexibilität ist kein Raum und zum Jobben für den
Unterhalt bleibt neben dem Studium keine Zeit mehr. Es ist bei so
viel finanzieller Unsicherheit nur verständlich, dass
Schulabsolventen aus sozial schlechter gestellten Schichten sich
gegen ein Studium und für eine Ausbildung entscheiden. Dazu kommt,
dass ein Studienabschluss keine Garantie mehr ist für ein dauerhaft
sicheres Einkommen auf hohem Niveau. Stattdessen kämpfen sich viele
Absolventen durch unbezahlte Praktika und befristete Jobs mit
Hungerlöhnen. Was muss passieren? Eine Bafög-Reform ist dringend
notwendig. Doch sie darf sich nicht auf die reine Erhöhung der
Beiträge beschränken. Der Zugang zum Bafög muss erleichtert, die
bürokratischen Hürden müssen abgebaut werden. Langfristig aber, und
das ist entscheidend, muss ein Universitätsabschluss wieder mehr
Sicherheit auf dem Arbeitsmarkt bieten.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
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Datum: 26.06.2013 - 18:56 Uhr
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