Rheinische Post: Mursis Sturz löst nicht Ägyptens Probleme
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Mohammed Mursi zu ihrem Präsidenten gewählt haben. Gestern haben
Hunderttausende Ägypter erneut über Mursi abgestimmt, und zwar mit
den Füßen. In ihren Augen hat Mursi seinen Kredit gründlich
verspielt. Am Ende war es die politische Sturheit des Präsidenten,
seine Unfähigkeit, auf seine Gegner zuzugehen, die das Eingreifen der
Armee angesichts der drohenden Konfrontation zwischen beiden Lagern
wohl unausweichlich gemacht hat. Doch die Folgen dieses
Militärputschs, der keiner sein will, sind unabsehbar. Denn wer mag
glauben, dass die Muslimbrüder, die sich nach Jahrzehnten der
Verfolgung um ihren historischen Wahlsieg gebracht sehen, brav
stillhalten? In Algerien hat man gesehen, was geschieht, wenn die
Islamisten in den Untergrund gehen und der Bevölkerung einen blutigen
Krieg liefern. Und selbst, wenn dieses düstere Szenario dem Land
erspart bleibt, so ist der Sturz eines demokratisch gewählten
Staatschefs durch eine Volksabstimmung auf der Straße doch ein
schwere Hypothek. Ägypten braucht keine weiteren Revolutionen,
Ägypten braucht endlich eine Führung, die die Macht nicht zur
Durchsetzung ihrer Interessen missbraucht.
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Datum: 03.07.2013 - 20:04 Uhr
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