Neue OZ: Kommentar zu Brandkatastrophe in Papenburg/Leiharbeiter
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Es ist traurig, dass offensichtlich immer erst ein Unglück
geschehen muss, bevor sich Dinge zum Guten ändern. Das Papenburger
Feuer mit zwei Toten in einer Massenunterkunft könnte jedenfalls die
Lebensverhältnisse von Hunderten meist osteuropäischer Leiharbeiter
in der Stadt verändern. Die Brandkatastrophe hat das Zeug, die
Situation der Leiharbeiter zum Thema einer großen öffentlichen
Diskussion zu machen.
Dass diese Männer oft unter fragwürdigen Bedingungen ihr Leben
fristen, zeigten bisher insbesondere Fälle aus dem Umfeld von großen
Schlachthöfen. Die Papenburger Opfer zeigen, dass diese Fälle kein
branchenspezifisches Problem sind, sondern offensichtlich weite Teile
der regionalen Wirtschaft betreffen. Möglicherweise sogar alle
Bereiche, in denen osteuropäische Leiharbeiter zum Einsatz kommen.
Diese Gruppe ist besonders gefährdet, ausgenutzt zu werden. Die
Männer sprechen in der Regel kein Deutsch, kennen ihre Rechte nicht
und leben vor Ort völlig isoliert.
Die Ausbeuter dieser Arbeitssklaven sind ihre Chefs: zumindest
fragwürdige Subunternehmer großer Betriebe, die die Not ihrer
Beschäftigten kennen und ausnutzen.
Unternehmen, die durch bewusstes Wegschauen die Methoden ihrer
Subunternehmer tolerieren, machen sich mitschuldig am Elend dieser
Menschen. Jetzt kann sich niemand mehr rausreden, von nichts gewusst
zu haben.
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Datum: 15.07.2013 - 22:00 Uhr
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