Allgemeine Zeitung Mainz: Machtkampf / Kommentar zu Siemens von Stefanie Widmann
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hitzigen Debatten im Aufsichtsrat am Wochenende auch geschasst.
Siemens-Oberkontrolleur Gerhard Cromme blieb nach Wochen voller
Pleiten, Pech und Pannen keine andere Wahl, als durchzusetzen, dass
der bei der Belegschaft nie wirklich angekommene Konzernchef Peter
Löscher vor die Tür gesetzt wird, schließlich steht er selbst längst
in der Kritik. Mit Finanzvorstand Joe Kaeser soll wieder ein
Eigengewächs die Zügel in die Hand nehmen, für viele Siemensianer
eine Genugtuung. Trotzdem sollten sie nicht vergessen, dass Löscher
sich Verdienste erwoben hat:Als der erste externe Chef 2007 seinen
Posten antrat, lastete auf dem Technologieriesen eine
Schmiergeldaffäre - der Kärntner bereinigte sie höchst professionell
und machte Siemens zu einem Vorbild in Sachen Korruptionsbekämpfung.
Zudem führte er den Konzern im Bereich Umwelttechnologien an die
Weltspitze. Die Wende kam mit seiner zweiten Amtszeit, als vor zwei
Jahren sein Vertrag vorab bis 2017 verlängert wurde. Plötzlich fehlte
dem Österreicher der Weitblick, er schätzte Entwicklungen falsch ein,
ließ Visionen vermissen. Bis zuletzt habe der 55-Jährige um seinen
Job gekämpft, heißt es, aber die Fakten sprachen gegen ihn, die
jüngste Gewinnwarnung war letztlich der Tropfen auf den heißen Stein
und brachte den Machtpoker in den Gremien richtig in Fahrt. Die
350000 weltweiten Siemensianer werden die angekündigte
Inthronisierung Kaesers als positives Signal werten. Klar ist aber
auch: Nicht nur Löscher machte Fehler, auch Kaeser gehört seit 2006
dem Vorstand an, der den Megakonzern weiterhin führt. Und auch dem
Aufsichtsrat fehlt es an Stärke. Mit einem Rauswurf ist der Münchner
Großkonzern noch lange nicht wieder auf der Erfolgsspur.
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Wolfgang Bürkle
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Datum: 28.07.2013 - 19:24 Uhr
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