Neue OZ: Kommentar zu Syrien
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Als "moralische Verpflichtung" hat US-Außenminister John Kerry
eine Intervention in Syrien nach dem mutmaßlichen Giftgas-Einsatz
bezeichnet. So verabscheuungswürdig diese Waffe auch ist: Angesichts
Hunderttausender toter und Millionen vertriebener Syrer in mehr als
zwei Jahren Krieg klingt die Begründung zynisch. Mit Moral hat ein
Militärschlag gegen das Regime von Baschar al-Assad inzwischen nur
noch wenig zu tun. Für dieses Argument ist es reichlich spät.
Nein, ein gezieltes Manöver wäre nicht mehr als eine Strafaktion,
weil der Machthaber verbotenerweise sein eigenes Volk mit Gift
vergaste. Vor dem Hintergrund des täglichen Mordens in Syrien
verschwenden vor allem die USA derzeit viel zu viel Energie darauf,
die Reaktion auf ein solches Verbrechen mit ethischen Verweisen zu
überhöhen. Energie, die dringend nötig wäre, um die Diplomatie
voranzutreiben und endlich ernsthaft nach einer politischen Lösung zu
suchen.
Bisher waren die Bemühungen beschämend halbherzig. Zu groß war
anfangs die Zuversicht, dass sich das Syrien-Problem von selbst löst.
Zu groß ist nun die Angst davor, was nach Assad kommen könnte. Doch
es führt kein Weg daran vorbei, über Russland als Vermittler einen
Weg auszuloten, den Krieg zu stoppen. Der G-20-Gipfel in St.
Petersburg muss dafür eine neue Plattform sein.
Franziska Kückmann
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Datum: 04.09.2013 - 22:00 Uhr
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