Allg. Zeitung Mainz: Qualität bitte / Kommentar zu Gabriel und Slomka
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argumentativ nicht vermittelt und schaltet deshalb - taktisch
durchaus geschickt - in den rhetorischen Krawallmodus. Eine
Journalistin hält - ehrenwert und doch in diesem Moment taktisch
unklug - dagegen, anstatt den Brausekopf sich einfach ungebremst vor
laufenden Kameras blamieren zu lassen. So ließe sich das Wortgefecht
zwischen Sigmar Gabriel und Marietta Slomka zusammenfassen - und
schnell zu den Akten legen. Es war kein Ruhmesblatt für beide Seiten.
Aber was tut die Politik? Sie legt nach und tritt - mit CSU-Chef
Horst Seehofer als gewohnt heftig schwadronierender Speerspitze -
eine Debatte über "Qualitätsjournalismus" los. Einmal abgesehen
davon, dass es allmählich unerträglich wird, in welchem Ausmaß die
bayrische Regionalpartei den politischen Diskurs des gesamten Landes
überziehen kann: Was genau soll denn Qualitätsjournalismus sein?
Liebedienerische Harmlosigkeit? Möglicherweise erleben wir jetzt
schon auf verräterische Weise, wie sich eine Große Koalition die
nächsten vier Jahre vorstellt: flächendeckend selbstherrlich. Äußerst
unklug, befasst sich doch das Bundesverfassungsgericht gerade ohnehin
mit der Staatsferne der öffentlich-rechtlichen Sender. Die
Entscheidung des Gerichts bleibt abzuwarten. Und bis dahin - und
darüber hinaus - gilt es weiterhin eine Debatte über die Qualität der
Politik zu führen. Einer Politik, die zum Beispiel seit dem 22.
September außer einer Stilllegung des Bundestages, Nabelschau und
teilweise grotesken Schauspielen zu Nischenthemen wenig zustande
gebracht hat. Das ist die Wahrheit, ob sie Herrn Seehofer, Herrn
Gabriel und anderen nun passt oder nicht.
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Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
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Datum: 01.12.2013 - 18:05 Uhr
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