Lügde: Ermittlungen gegen Polizisten eingestellt, aber neue Panne bekanntgeworden

Lügde: Ermittlungen gegen Polizisten eingestellt, aber neue Panne bekanntgeworden

ID: 1781885
(ots) - Im Missbrauchsfall Lügde hat die Staatsanwaltschaft Detmold
nach WESTFALEN-BLATT-Informationen das Ermittlungsverfahren gegen den Polizisten
eingestellt, der 2016 die erste Anzeige gegen den Haupttäter Andreas V. (56)
nicht weitergeleitet haben sollte.

Der Polizist arbeitete in der Wache Blomberg, als dort im August 2016 der
Hinweis auf Andreas V. einging. Diese Anzeige bekam die Staatsanwaltschaft
aber nie zu Gesicht. Dass es sie überhaupt gegeben hatte, wurde erst 2018 mit
Aufdecken des Falls Lügde bekannt. Der Polizist geriet unter den Verdacht der
Strafvereitelung, doch er wies den Vorwurf von sich. Er gab an, das
polizeiinterne Computersystem habe damals nicht funktioniert. Deshalb habe er
die Anzeige nicht in die entsprechende Computermaske eingeben können, sondern
sie auf Papier ausgedruckt. Das Blatt habe er in den Ausgangskorb gelegt. Danach
verliert sich die Spur.

Der Anwalt des Polizisten, der inzwischen aus Altersgründen pensioniert wurde,
sagte der Zeitung: "Die Ermittlungen haben nichts ergeben, das meinen Mandanten
in irgendeiner Form belastet. Seine Darstellung war nicht zu widerlegen."
Deshalb habe die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen in der vergangenen Woche
eingestellt. Von der Staatsanwaltschaft Detmold war dazu am Montag keine
Stellungnahme zu bekommen.

Unterdessen wurde bekannt, dass es im Fall Lügde kürzlich eine weitere Panne
gegeben hat: Auf der Suche nach pensionierten Polizisten, die den
Parlamentarischen Untersuchungsausschuss im Fall Lügde unterstützen sollen, hat
die Personalabteilung der Polizei Lippe im November ausgerechnet den
pensionierten Beamten angeschrieben, gegen den damals noch ermittelt wurde. Im
Innenministerium würden pensionierte Polizisten für eine befristete Tätigkeit
gesucht, heißt es in dem Brief, der Hinzuverdienst werde nicht auf die Pension


angerechnet. Die Polizisten sollten in den Lügde-Akten die Namen der Opfer durch
Pseudonyme ersetzen. Hätte sich der Polizist beworben, hätte er Zugriff auf
zumindest einen Teil der Akten gehabt.

"Dass der Pensionär angeschrieben wurde, war ein Versehen", erklärte
Polizeisprecherin Dr. Laura Merks am Montag. Der Landtagsabgeordnete Marc
Lürbke aus Paderborn, Sprecher der FDP im Ausschuss, sagte, er hätte "mehr
Sensibilität" erwartet. So viele pensionierte Polizisten, gegen die ermittelt
werde, gebe es schließlich in Lippe nicht.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Christian Althoff
Telefon: 0171 2114074
c.althoff@westfalen-blatt.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/66306/4477381
OTS: Westfalen-Blatt

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Diskussion um Flüchtlingskinder: Nothilfe bliebe ein Symbol / Kommentar von Thomas Fricker Kommentar zur erneuten Tempolimit-Diskussion
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 24.12.2019 - 03:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1781885
Anzahl Zeichen: 2993

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Bielefeld



Kategorie:

Innenpolitik



Diese Pressemitteilung wurde bisher 697 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Lügde: Ermittlungen gegen Polizisten eingestellt, aber neue Panne bekanntgeworden"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westfalen-Blatt (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

NRW: Polizei überwacht afghanischen Sexualtäter ...

Im Kreis Herford (NRW) wird ein afghanischer Sexualstraftäter in Absprache mit dem Landeskriminalamt "engmaschig" von der Polizei überwacht. Der 24-Jährige, der als rückfallgefährdet gilt, hatte nach einer Sexualtat eine Haftstrafe von ...

Merz über Scholz: "Kapitulation des Rechtsstaats" ...

Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz kritisiert Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wegen seiner rechtlichen Bedenken gegen den Fünf-Punkte-Plan der Union zur Kurswende in der Migrationspolitik. "Wenn ich diese Einwände von der Bundesregierung und ...

Alle Meldungen von Westfalen-Blatt


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z