Sachsen-Anhalt Todesfall Oury Jalloh: Sonderermittler sehen keine offenen Ermittlungsansätze
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Der Feuertod des Mannes aus Sierra Leone gilt als einer der größten deutschen Justizskandale der Nachwendezeit. Der Asylbewerber war 2005 gefesselt an Händen und Füßen in einer Dessauer Polizeizelle verbrannt. Zwei Gerichtsprozesse konnten die Umstände seines Todes nicht klären. 2017 waren die Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft Halle eingestellt worden - obwohl die Staatsanwaltschaft Dessau zuvor erstmals einen Mord durch Polizisten für möglich gehalten hatte.
Montag und Nötzel äußern allerdings den Verdacht, das Justizministerium in Magdeburg habe zwischenzeitlich versucht, unzulässig Einfluss auf Ermittlungen zu nehmen. Der Verdacht betrifft den bereits zurückgetretenen Staatssekretär Hubert Böning (CDU): Aus Akten ergibt sich laut Bericht, dass Böning kurz nach der Übernahme des Falls durch die Staatsanwaltschaft Halle um ein gemeinsames Gespräch "zur weiteren strategischen Ausrichtung der Ermittlungen" gebeten haben soll. Böning wollte demnach mit Behördenchefin Heike Geyer und dem ihr übergeordneten Generalstaatsanwalt Jürgen Konrad sprechen. Gegenüber Montag und Nötzel habe Böning erklärt, "sich an den Vorgang nicht erinnern zu können". Geyer und Konrad konnten die Sonderberater dazu nicht fragen - sie hatten das Gespräch gänzlich verweigert.
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Datum: 28.08.2020 - 09:41 Uhr
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