Ungeliebter Zaungast! Der Rothirsch stößt an Deutschlands Grenzen
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einen Hirsch aufgespürt hat und ihn verfolgte, um ihn zu töten,
stellte sich der Hirsch ihm plötzlich entgegen. Zwischen seinem
Geweih erstrahlte ein Kreuz und in der Gestalt des Hirsches sprach
der Legende nach Jesus Christus zu ihm: "Hubertus, warum verfolgst du
mich?" Die Antwort der Jäger heute müsste lauten: "...weil du dich
außerhalb deiner von den Behörden ausgewiesenen Lebensräumen
aufhältst...".
Traditionell gedenken die Jäger am Hubertustag, dem 3. November,
der Geschichte des Heiligen Hubertus und damit dem Verhältnis
zwischen Mensch und Wildtier. Und dieses Verhältnis ist durchaus
zwiespältig. Während die Rückkehr des Wolfes von vielen gefeiert
wird, ist der Rothirsch auf fast zwei Drittel der Fläche der
Bundesrepublik Deutschland unerwünscht. Dort muss er per Gesetz
ausgerottet werden! "Die behördliche Abgrenzung von sogenannten
Rotwildbezirken ist in diesem Ausmaß in Europa einmalig", sagt Dr.
Andreas Kinser, Forst- und Jagdexperte der Deutschen Wildtier
Stiftung. "In unseren Nachbarländern darf sich der Rothirsch seinen
Lebensraum selbst suchen. Quert er jedoch die deutsche Grenze,
erwartet ihn an vielen Stellen der Abschussbefehl", so Kinser.
In Schleswig-Holstein wurde auf die Zuwanderung von Rotwild aus
Dänemark reagiert. Landwirte, Förster und Jäger in Nordfriesland
haben sich auf ein gemeinsames Konzept geeinigt. Nun dürfen die Tiere
dort auch "legal" leben. Anders sieht es in der Oberpfalz aus.
Während Rotwild auf tschechischer Seite überall beheimatet ist, lebt
es auf bayerischer Seite auf großer Fläche "illegal". Geht es nach
den Bestimmungen des bayerischen Jagdgesetzes, müssen diese Gebiete
"rotwildfrei" gemacht und gehalten werden. "Aus unserer Sicht
verstoßen Rotwildbezirke gegen internationale Verpflichtungen, die
Deutschland und damit die Bundesländer im Rahmen von UN-Konventionen
eingegangen ist", sagt Dr. Kinser. "Im Übereinkommen über die
biologische Vielfalt verpflichtet sich jeder Vertragsstaat, den
Bestand lebensfähiger Populationen zu fördern und zu schützen. Dies
schließt eine regionale Ausrottung aus."
Die Deutsche Wildtier Stiftung hat eine Karte zur Verbreitung von
Rotwild in Deutschland und entlang der Bundesgrenzen auf der
Internetseite www.Rothirsch.org veröffentlicht.
Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, Billbrookdeich 216, 22113 Hamburg,
Telefon 040 73339-1874, Fax 040 7330278,
E.Goris@DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de
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Datum: 02.11.2011 - 10:28 Uhr
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