Sonne, wo bist Du? Der Siebenschläfer ist unschuldig / Deutsche Wildtier Stiftung: Cleverer Familienplaner statt Wetterprophet
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kommenden Mittwoch: Der 27. Juni ist "Siebenschläfer-Tag" und nach
einer alten Bauernregel entscheidet sich dann, wie das Sommerwetter
in den nächsten sieben Wochen wird. Bleibt es unbeständig, regnerisch
und kalt oder wird die Sonne scheinen? Dem Siebenschläfer (Glis glis)
ist das völlig egal. "Das nachtaktive, knapp hundert Gramm schwere
Tier mit dem buschigen Schwanz, den großen dunklen Augen und den
rundlichen Ohren ist kein Wetterprophet, sondern ein cleverer
Familienplaner", sagt Peer Cyriacks, Biologe der Deutschen Wildtier
Stiftung.
Eigentlich müsste der Siebenschläfer Langschläfer heißen, denn er
ist quasi gerade erst aus dem Winterschlaf aufgewacht. Von Anfang
September bis in den Mai hinein hat das Nagetier geschlafen. Jetzt
frisst sich der Nager mit Knospen, Früchten und Rinden seinen
Winterspeck für die nächste Schlafphase an. Im Herbst knabbert er
Kastanien, Eicheln und vor allem Bucheckern. Mit Hilfe der Bucheckern
reguliert der Siebenschläfer seltsamerweise seine Familienplanung.
Offenbar ahnt er schon kurz nach dem Aufwachen aus dem Winterschlaf,
ob ein gutes Jahr für die Bucheckern-Ernte bevorsteht oder nicht.
Bucheckern sind seine Hauptnahrungsquelle. Mit den Samen frisst er
sich Reserven an und füttert den Nachwuchs. "Reifen nur wenig
Bucheckern, gibt es nur wenig Futter für den Nachwuchs und es kommen
weniger Siebenschläfer auf die Welt", erklärt der Biologe der
Deutschen Wildtier Stiftung. Nach welchen Mechanismen diese
"biologische Empfängnisverhütung" funktioniert, ist längst nicht
erforscht. Noch gibt der Siebenschläfer der Wissenschaft Rätsel auf.
Um der Lösung näher zu kommen, förderte die Deutsche Wildtier
Stiftung ein Forschungsprojekt zu diesem Thema.
Für die meisten Menschen bleiben Siebenschläfer unbekannte
"Wetterpropheten". Tagsüber lassen sie sich ungern blicken. "Nachts
wird der Nager oft für einen Einbrecher gehalten. Wenn der kleine
Kerl ins Haus eingedrungen ist, macht er oft Lärm wie ein Großer!"
Auch bezieht er gerne Nistkästen von Vögeln und macht es sich dort
gemütlich. Für das Sommerwetter der nächsten sieben Wochen ist er
allerdings nicht verantwortlich.
Pressekontakt:
Eva Goris
Pressesprecherin
Deutsche Wildtier Stiftung
Billbrookdeich 216
22113 Hamburg
Telefon +49 (0)40 73339-1874
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E.Goris@DeWiSt.de
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Datum: 26.06.2012 - 12:22 Uhr
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