Westfalenpost: Eine Entscheidung entlastet die Angehörigen Von Harald Ries

Westfalenpost: Eine Entscheidung entlastet die Angehörigen
Von Harald Ries

ID: 753768
(ots) - Mühsam genug hat sich die Politik auf einen
Kompromiss geeinigt, um mehr Organspender zu gewinnen. Und jetzt das:
Einen Tag, bevor die neue Entscheidungslösung in Kraft tritt, ist die
Spendebereitschaft auf dem Tiefpunkt. Das wird sich nicht einfach
dadurch ändern, dass die Krankenkassen Infoschreiben schicken und ein
Ja oder Nein anmahnen. Dafür ist die Verunsicherung durch die
kriminellen Manipulationen von Patientendaten an mittlerweile drei
Kliniken zu groß. Das verloren gegangene Vertrauen wird sich nur
wiedergewinnen lassen, wenn glaubhaft wird, dass sich solche
Machenschaften nicht wiederholen können. Einfach war es ja schon
vorher nicht. Ist der Hirntod wirklich der Tod? Zumindest die Organe
leben ja noch; sonst könnten sie nicht verpflanzt werden. Wie kann
ich Organspender sein, wenn ich in einer Patientenverfügung
lebensverlängernde Maßnahmen ausgeschlossen habe? Wird mit den 12.000
Kranken, die in Deutschland auf ein Organ warten und von denen
täglich drei sterben, berechtigter Druck aufgebaut oder ist es
legitim, einem diffusen, unguten Gefühl nachzugeben und sich nicht
als Spender zur Verfügung zu stellen? Das sind alles berechtigte
Fragen. Dazu kommt das Hauptproblem: Die gedankliche Beschäftigung
mit dem eigenen Ableben ist unangenehm. Aber nicht annähernd so
schlimm wie die Situation für Angehörige, die unter dem Schock der
Todesnachricht und unter Zeitdruck eine schwierige Entscheidung
fällen müssen. Wer ihnen die abnimmt, hat seinen Nächsten viel
erspart. Und grundsätzlich plädiert noch immer eine Mehrheit für die
Organspende. Aber bis sich das praktisch auswirkt, wird noch viel
Zeit vergehen. Die Skandale in den Transplantationszentren kosten
Leben.





Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160



Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Westfalenpost: Türkischer Kraftprotz
Von Winfried Dolderer Weser-Kurier: Kommentar zum Organspende-Skandal
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 31.10.2012 - 21:24 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 753768
Anzahl Zeichen: 2006

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Hagen



Kategorie:

Innenpolitik



Diese Pressemitteilung wurde bisher 443 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Westfalenpost: Eine Entscheidung entlastet die Angehörigen
Von Harald Ries
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westfalenpost (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Oliver Ruhnert: "Habe Hochachtung vor Wagenknecht" ...

Der Sauerländer BSW-Politiker und Fußballfunktionär Oliver Ruhnert hat Sahra Wagenknecht im Interview mit der WESTFALENPOST gegen Kritik verteidigt. Die Partei-Vorsitzende des neugegründeten BSW sei "hochintelligent", sagte Ruhnert der ...

Alle Meldungen von Westfalenpost


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z