Polizeigesetz in Baden-Württemberg: Befugnisse werden nicht genutzt, Verschärfung kommt trotzdem

Polizeigesetz in Baden-Württemberg: Befugnisse werden nicht genutzt, Verschärfung kommt trotzdem

ID: 1809872
(ots) - Baden-Württemberg besitzt bereits eines der schärfsten Polizeigesetze in Deutschland, eine geplante Verschärfung steht noch aus. [1] Die Piratenpartei und das "NoPolGBW" Bündnis warnen davor. [2] Eine Anfrage nach Informationsfreiheitsgesetz (IFG) der Piraten ergibt nun, dass die Befugnisse nur selten genutzt werden, ihre Sinnhaftigkeit steht infrage. [3]

"Mit hohlen Phrasen nimmt man uns immer mehr unserer Freiheiten, dabei gibt es zurzeit überhaupt keinen Anlass für weitere Befugnisse für die Polizeibehörden. Straftaten werden immer weniger, dennoch begehrt man nach mehr Befugnissen, ein Unding!", kommentiert Borys Sobieski, Landesvorsitzender.

In Baden-Württemberg wurden folgende Befugnisse angewandt:

- 1 Versuchsaufbau für intelligente Videoüberwachung (Mannheim)

- 24 Fälle von Quellentelekommunikationsüberwachung (2017-2018)

- 0 verhängte Kontaktverbote (seit 2017)

- 0 verhängte Aufenthaltsverbote nach § 27 b (seit 2017)

- 1 Fall elektronischer Aufenthaltsüberwachung (seit 2017)

Zum Einsatz von Granaten und anderen Explosivmitteln macht das Innenministerium keine Angaben, es handle sich um eine Verschlusssache.

"Quellen-TKÜ ist ein bequemer Weg um an Informationen zu kommen, dabei wird jedoch immens in unsere Privatsphäre eingegriffen und auch die gesamte IT-Sicherheit gefährdet. Die Nachteile der Quellen-TKÜ sind ihren Einsatz nicht wert. Bei den anderen Befugnissen scheint es keinerlei Bedarf dafür zu geben. Da frage ich mich schon, wieso diese Befugnisse überhaupt existieren. Es ist auch unverschämt bereits nach neuen Befugnissen zu gieren, wenn die bisherigen nicht einmal angewandt werden müssen. Mir scheint es, als würde die Landesregierung hier blind nach Befugnissen gieren, komme was wolle. Dass dies auf Kosten unserer Freiheiten und Privatsphäre geht, scheint der Landesregierung egal zu sein", so Sobieski weiter. "Der nun vorgestellte Gesetzentwurf wird still und heimlich im Beteiligungsportal des Landes eingestellt, die Landesregierung möchte wohl nicht zu viel Öffentlichkeit. Dabei enthält dieser neue Entwurf fatale Eingriffe in unsere Grundrechte, so sollen etwa Bodycams auch in privaten Wohnungen genutzt werden oder die Hürden für Personenkontrollen auf Veranstaltungen gesenkt werden."



Die Piratenpartei hat die Polizeigesetze in allen Bundesländern analysiert und vereinfacht dargestellt. [4]

"Es ergibt sich ein desaströses Bild, wenn man sich anschaut welche Befugnisse die Polizeibehörden zum Teil schon besitzen. Von Präventivhaft bis Granaten ist da alles dabei. Umso wichtiger ist es, dass wir die Verschärfungen in Baden-Württemberg verhindern. Bis zum 22. April läuft noch das Beteiligungsverfahren, solange kann jeder das Gesetz online kommentieren. Nach dem 22. April könnte es ganz schnell in die Realität umgesetzt werden", berichtet Sobieski.

Quellen/Fußnoten

[1] https://beteiligungsportal.baden-wuerttemberg.de/de/mitmachen/lp-16/anpassun g-polizeigesetz/

[2] https://www.bw-trojaner.de/

[3] https://fragdenstaat.de/anfrage/anfrage-einsatz-von-polizeibefugnissen/

[4] https://polizeigesetze-stoppen.de

Pressekontakt:

Alexander Ebhart
Landespressesprecher
E-Mail: presse@piratenpartei-bw.de
Mobil: 0176 47127628

Borys Sobieski
Landesvorstand
E-Mail: presse@piratenpartei-bw.de
Mobil: 0175 9549187

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/76876/4573577
OTS: Piratenpartei Deutschland

Original-Content von: Piratenpartei Deutschland, übermittelt durch news aktuell
Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  BDI zum wirtschaftlichen Wiedereintritt Deutschlands: Bedford-Strohm begrüßt beabsichtigte Aufhebung des Verbots religiöser Zusammenkünfte
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 17.04.2020 - 11:45 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1809872
Anzahl Zeichen: 3794

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Stuttgart



Kategorie:

Innenpolitik



Diese Pressemitteilung wurde bisher 442 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Polizeigesetz in Baden-Württemberg: Befugnisse werden nicht genutzt, Verschärfung kommt trotzdem"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Piratenpartei Deutschland (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Piratenpartei RLP wählt neuen Landesvorstand ...

Am Samstag fand in Lambsheim der zweite Landesparteitag 2024 der Piratenpartei Rheinland-Pfalz statt. Bei den Vorstandswahlen wurde Heiko Müller erneut zum Vorsitzenden gewählt. Ebenfalls in ihrem Amt bestätigt wurden Sascha Ruschel als stellvertr ...

Europawahl: Piratenpartei dankt für 186.000 Stimmen ...

Die Piratenpartei Deutschland bedant sich herzlich bei den über 186.000 Personen, die ihr bei der Europawahl ihr Vertrauen geschenkt haben. Trotz des verpassten Einzugs von Spitzenkandidatin Anja Hirschel ins Europäische Parlament freut sich die Pa ...

Alle Meldungen von Piratenpartei Deutschland


 

Werbung



Facebook

Sponsoren

foodir.org The food directory für Deutschland
Informationen für Feinsnacker finden Sie hier.

Firmenverzeichniss

Firmen die firmenpresse für ihre Pressearbeit erfolgreich nutzen
1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z